Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
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a) Frankreich war ein wohlgeordneter Staat mit einem stehenden Heere und im Besitze reicher Geldmittel,
b) Franz I. erhob Ansprüche
a) auf einen Teil Burgunds als eines alten französischen Lehens, ß) auf das Herzogtum Mailand und auf Neapel.
3. Die fremde Macht der T ü r k e n bedrohte im Südosten das habsburgische Reich [609, 610].
38. Welchen politischen Charakter wies das außerdeutsche Europa im Beginne der Neueren Zeit auf?
1. In Schweden, Dänemark, Polen, Böhmen und Ungarn hatten sich aristokratische Verfassungen mit beschränkter Königsmacht entwickelt.
2. In England, Frankreich und Spanien hatten monarchische Verfassungen sich herausgebildet [39].
30. Wodurch waren in Westeuropa monarchische Verfassungen entstanden?
1. Die Tudors [St. Xii.]1) waren an die Spitze des durch die Rosenkriege arg verminderten englischen Adels getreten:
a) sie verfolgten zur Festigung ihrer Stellung eine im ganzen friedliche und vorsichtige Politik,
b) sie richteten ihr ganzes Augenmerk auf den inneren Ausbau der monarchischen Herrschaft.
2. Die Valois [St. Vii.] hatten zur Unterdrückung des Adels ein stehendes Heer gegründet:
a) sie besaßen in den Eidgenossen unerschöpfliche Söldnerscharen,
b) sie herrschten nach den englischen Kriegen, dem Sturze Karls des Kühnen und der Erwerbung der Provence über ein geographisch und national abgerundetes Gebiet.
3. Die spanischen Könige brachten nach der Eroberung Granadas den Adel ebenfalls unter die Gewalt der Krone:
a) sie gaben durch Wiederbelebung und Erneuerung der Santa Hermandad dem Landfrieden und einer geordneten J u s t i z eine neue Grundlage,
b) sie erlangten durch das vom Papste bewilligte Vorschlagsrecht für Besetzung der Bistümer Einfluß auf den Klerus,
c) sie gewannen durch den Vorsitz über die drei spanischen Ritterorden und durch das Verteilungsrecht der Ordenslehen an Ordensmitglieder maßgebenden Einfluß auf den niederen Adel.
1) [St. Xii] = siehe Teil C. Stammtafel Xii.
i
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Franz_I. Karls C._Stammtafel
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Burgunds Mailand Neapel Europa Schweden Dänemark Polen Ungarn England Frankreich Spanien Westeuropa
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
444
Achter Zeitraum.
wenn Parma, Piacenza und Guastalla an die spanisch -ctru-
rische Familie fallen, Lucca mit Toskana vereinigt werden,
wogegen vom Großherzog von Toskana seine Familicnbcsitzung
Reichstädt in Böhmen an den Sohn Napoleons, den nun-
mehrigen Herzog von Reichstädt, abgetreten ward. —
Die vcrwittwete Königin von Etrurien, Maria Luise, starb
(13. Marz 1824) zu Nom, worauf ihr Sohn, Karl Lud-
wig, ihr in der Negierung von Lucca folgte.
An die Stelle des unter Napoleon mehrmals vergrößerten
Königreiches Italien trat das, von Oestreich in Besitz ge-
nommene, neue lo m b a r d i sch - v en e t i a ni sch e K ö n ig-
reich (7. Apr. 1815). .Von diesem Königreiche wurden der
ehemalige sardinischc Thcil des Mailändischen, das Hcrzog-
thum Modena, und die dem Papste zurückgegcbenen Provin-
zen getrennt, so daß dasselbe ungefähr 4 Mill. Einwohner
umschließt. Doch blieben bei demselben die von der Schweiz
im Jahre 1797 getrennten Landschaften Velclin, Bormio
und Chiavenna, und eine neue Verfassung bestimmte
die innern Verhältnisse dieses, in die beiden Gouvernements
von Mailand und Venedig gctheilten, Königreiches.
Das, von dem ehemaligen Königreiche Italien getrennte,
und nach seiner frühcrn Selbstständigkeit anerkannte, Hcr-
zogthum Modena, mit peggio und Mirandola, er-
hielt, durch den Wiener Congrcß, der Erzherzog Franz
von Oestreich-Este zurück, dessen Vater, der Erzherzog
Ferdinand, mit der Erbtochter des letzten Herzogs von Mo-
dena, Herkules 3, vermählt gewesen war. Gleichmäßig trat
die Erzherzogin Maria Beatrix, die Wittwe des Erzherzogs
Ferdinand, wieder in den Besitz der von ihrer Mutter her-
stammendcn Länder, des Herzogthumö Massa und des
Fürstenthums Carrara.
Gleichzeitig mit der Eröffnung des Feldzuges auf fran-
zösischem Boden im Jahre 1814 hatte Napoleon dem Papste
Nom und Trasimene zurück gegeben, und ihn nach Italien
gesandt. Allein der Wiener Congrcß stellte den Kirchen-
staat beinahe in seinem ganzen vorigen Umfange her; der
Papst erhielt Nomagna, Bologna und Ferrara (nur
mit Ausnahme des am linken Poufer gelegenen Thciles des
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Reichstädt Napoleons Maria_Luise Maria Karl_Lud- Karl Napoleon Oestreich Franz
von_Oestreich-Este Franz Ferdinand Ferdinand Maria_Beatrix Maria Ferdinand Ferdinand Napoleon Nomagna
28
Zweites Kap. Entdeckung Amerika's
Hause, erhielt davon den Titel; aber Johann von Bcthencourt, ein
normannischer Edler, der sie eroberte, behauptete den Besiz als kastilisches
Lehen. Weiter wagte man noch nicht zu steuern. Das Cap Non unter
28 Gr. N. B. erschien, wie sein Name verkündet, als die Grenze des mensch-
lichen Wagens.
§. 3. Portugiesische Entdeckungsreisen. Vas c o de Gama.
Am Anfange des fünfzehnten Jahrhunderts endlich betraten, durch einen
Zusammenfluß günstiger Umstände ermuntert, die Portugiesen die Bahn
der Entdeckung. Johann der Bastard, durch eine Revolution auf den
Thron gekommen (s. B. Vi. Ii. Abschnitt Iii. Kap. 8- 6), gedachte die
Zweifelhaftigkeit seines Titels durch glorreiche Unternehmungen zu heilen und
zugleich die rührige Thatkraft seines Volkes nach außen zu lenken. Umschlossen
zu Land durch die übermächtige kastilische Monarchie, wandte er seinen Blick
übcr's Meer nach Afrika, allwo die vielgetheilten maurischen Reiche zur
Beute und Eroberung einluden. Eine mächtige Flotte wurde gesannuelt in
Lissabon und zum Behufe der Unternehmung ein kleines Geschwader vor-
ausgesandt, die noch unbekannten Küsten der Berberei zu erforschen (1412).
Dieses Geschwader umfuhr glücklich Cap Non, steuerte, die eigene Kühnheit
bewundernd, bis Cap Bojador, das nur ein paar Grade südlich dem
ersten liegt, wagte aber, erschreckt durch die drohenden Klippen des lczten, die
weitere Fahrt nicht.
Sofort wurde ein regelmäßiger Plan der Entdeckungen entworfen und
an die Spize des großen Unternehmens der dafür begeisterte Prinz Heinrich,
des Königs dritter Sohn, gestellt. Die von ihm ausgesandten Piloten ent-
deckten bald Porto Santo (1418), hierauf Madeira (1420) — in dessen,
durch die niedergebrannten Wälder gedüngten, Boden man Reben aus Cy-
pern und Zuckerrohr aus Sicilien pflanzte —, umfuhren sodann das ge-
fürchtete Cap Bojador, durchschnitten den Wendekreis und drangen zum
Senegal und zum Cap Verd. Das Erstaunen über die nie gesehenen Er-
scheinungen der heißen Zone und über der Eingeborenen Negergestalt machte
sie geneigt, das Mährchcn der Vorwelt von der Unmöglichkeit, die heiße Zone
zu durchdringen, für wahr zu halten; doch hielt Prinz Heinrich ihren Muth
aufrecht, und erlebte noch die Entdeckung der Inseln vom grünen Ver-
geb irg (1446) und der weit von jeder Küste entfernten Azoren (1449).
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Extrahierte Personennamen: Johann_von_Bcthencourt Johann Johann_der_Bastard Johann Heinrich Heinrich Porto_Santo Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Lissabon Sicilien Senegal
Von Karl d. Gr. bis auf die Entdeck, v. Amerika. 13t
Stamme nicht mehr unterstützt und verstärkt wurden, ge-
lang es den christlichen Königen, die arabischen Besitzun-
gen zu erobern, und als endlich alle christliche Reiche in
Spanien durch die Vermählung Ferdinands von Ara-
gonien mit der Isabella von Kastilien (1469) ver-
einiget worden waren; so ward auch mir der Erobe-
rung des Königreiches Granada (1492) die Unter-
werfung der mahomedanischen Reiche vollendet.
Von Portugal und Spanien aus verbreitete sich im
fünfzehnten Jahrhunderte ein neuer Cwist des Handels
und der Schiffahrt auf dem atlantischen Oceane. Die
Entdeckung der azorischen Inseln (1432) und der In-
seln des grünen Vorgebirges (1444) veranlaßten
die Vereisung der Küste von Guinea (1452) und die
Entdeckung und Umschiffung des Caps der gu-
ten Hoffnung (i486) durch Bartholomaus Diez,
wodurch der Mee res weg nach Ostindien aefunden und
die Herrschaft der Portugiesen in diesem Erdstriche ver-
breitet wurde. Doch noch wichtiger und folgenreicher war
die Entdeckung des vierten Erdtheils, Ameri-
ka's, von Christoph Colom, im Jahre 1492, mit wel-
cher eine neue Periode der Geschichte beginnt.
62.
England.
England ward im Jahre 449 von den Sachsen ero-
bert, welche daselbst sieben Königreiche stifteten. Diese Kö-
nigreiche wurden, bald nach der Landung der Danen (852)
in England, von Alfred zu Einem Ganzen vereiniget
(872). Noch einmal landen die Danen unter ihrem Könige
Swen ( 1013) in England, erobern dieses Reich, und
Ewenssohn, Ka n ut, wird auch von den Sachsen in Eng-
land als König anerkannt. Doch bleibender war die Ero-
berung Englands von dem Herzoge der Normandie,
Wilhelm, der im Jahre 1066 nach England überschiffte,
obgleich unter seinen Nachfolgern ein heftiger Krieg mit
frankreich ausbrach, m welchem die Normandie an die
önige von Frankreich verloren ging. Im Zeitalter der
Kreuzzüge zeichnete sich der König von England, Richard
Löwenherz, durch seine Thatcn in Palästina aus. Sein
Bruder, Johann, der ihm folgte, ein grausamer und lau-
nenhafter Regent, ward endlich, nach vielen willkührlichen
Handlungen, von den Großen des Reiches dahm gebracht.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl Ferdinands Isabella_von_Kastilien Bartholomaus_Diez Christoph_Colom Alfred Wilhelm Richard
Löwenherz Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Spanien Ferdinands Granada Portugal Spanien Guinea Ostindien England England Sachsen England England Sachsen Eng- Englands England Frankreich England Palästina
Frankreich.
33
Alpengipfel stark verwittern lind die losgelösten Massen durch den
Regen fortgeschwemmt werden. Fünf- bis sechsmal so gross als die
Crau ist das Delta des Rhone, das noch stätig wächst. Fortwährend
werden Sinkstoffe des Rhone nach Westen hin angespült, verhindern
dort das Abfliessen der Binnengewässer und tragen zur Entstehung
der zahlreichen Haffs bei. Das stehende Wasser derselben erzeugt
die Malaria und macht die Küste für den Bewohner derselben ebenso
fürchterlich, wie sie es bei Sturm für den Schiffer ist, da alle
Häfen versandet sind und nur Cette einigermaassen brauchbar ist.
Ebenso wie der Rhone fliesst auch die Saone (Arar) zuerst von Nord-
ost nach Südwest und dann nach Süden, doch macht sie keine so
scharfe Biegung wie jener. Beide Flüsse werden auf dem rechten
Ufer von Mittelgebirgen begränzt und in ihrem Laufe bestimmt, und
schneiden somit ein Stück von Frankreich ab, welches lange tlieils
gar nicht zu Frankreich gehört, theils nur in loser Verbindung zu
ihm gestanden hat. Dieses Terrain bewohnten seit dem 5teil Jahr-
hundert die Burgunder. Der Name Burgund aber ist ein sehr viel
deutiger. Wir kennen bis ins lote Jahrhundert hinein zwei König-
reiche dieses Namens, Hoch- und Niederburgund; jenes enthielt die
Franche Comté, die westliche französische Schweiz und Savoyen, und
dieses lag um den untern Lauf des Rhone. Als diese beiden zu-
sammenfielen, entstand ein Königreich Burgund, welches dann den
Namen Arelatisches Reich annahm. Dieses zersplitterte in seine ein
zelnen Theile, und so blieb der Name Burgund auf zwei Landschaf-
ten haften: 1) auf dem Juralande, der Franche Comté oder Freigraf-
schaft Burgund und 2) auf dem Herzogthum Bourgogne um Dijon.
Beide Landschaften besass der Nebenzweig des Hauses Valois, der
durch Johann den Guten damit belehnt wurde, und übertrug den
Namen auch auf die niederländischen Territorien, die er erwarb. Wie
schon Carl der Kühne aus diesen seinen französischen und nieder-
ländischen Besitzungen ein neues Königreich Burgund hat schaffen
wollen, so hat Joseph Ii. einmal denselben Gedanken gehabt, nur
besass er nicht die französischen Gebiete, auf denen doch gerade der
Name haftete. Dieses Viereck, von dem wir so eben gesprochen
zerfällt in zwei durch den Rhone gesonderte Theile. Betrachten wir
das Stück, welches von dem Rhone im Westen und Norden und von
den Alpen im Osten begränzt wird. Die Ostgränze bilden die West-
alpen. Sie steigen zwischen den Meerbusen von Lion und Genua
F o s s, geogr. Bepetitionen. 3
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TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Johann Joseph_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Frankreich Burgund Burgund Burgund Burgund Dijon Burgund Genua
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
Der Comer See. 37
Hälfte ihrer Höhe mit Dörfern und Häusern besetzt und reich an Weinanpflanzungen
und Olivengärten; fast bis zu ihrer Spitze zieheu sich dann Wälder und Wiesen.
Dunkler, zackiger und öder sind die Berge des Leccoarmes; noch nackter und
rauher die Berge des nördlichen Seearmes. Die Vegetation ist besonders an
dem südwestlichen Comoarme eine ganz italienische. — Klimatisch stellt Cade-
n abbia am Comoarme nächst der Riviera di Gargano am Gardasee den wärmsten
Punkt Norditaliens dar. Über den See weht die „Breva" von Süden her
besonders während des Nachmittags und der „Tivano" von Norden her nachts
und vormittags; die Westwinde sind abgesperrt, die Ostwinde zeigen, wenn sie
überhaupt auftreten, den mildernden Einfluß des Adriatischen Meeres. Während
der schönen Jahreszeit ist der Himmel vorherrschend heiter, die Feuchtigkeit
geringer als am Lago Maggiore.
Villa Serbelloni am Comer See.
Wenn wir in Colico das Dampfboot besteigen, so treten nnserm Auge
sofort am weiten Golf des gegenüberliegenden Westusers stattliche Flecken, um-
geben von Weinbergen und Landhäusern entgegen, einer von ihnen, Gravedona,
wird überragt durch einen großen viertürmigen „Palazzo". Weiterhin grüßt
auf derselben Seite von einem vorspringenden Felsplateau der Ort Musso
herab, in dessen malerisch gelegenen Burgen sich 1531 Giovanni Giacomo de
Medici, der Bruder des Papstes Pius Iv., 10 Monate lang gegen Franz
Sforza und die Eidgenossen behauptete. Von dem hier gebrochenen weißen
Marmor ist der Dom von Como, von dem des gegenüberliegenden Ogliasea
der „Arco della Pace" (Friedensbogen) und der Säulenbau von S. Lorenzo
in Mailand aufgeführt worden. Am Westufer fesselt uns weiterhin der
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Giovanni_Giacomo_de
Medici Franz
Sforza Franz
299
Italien. Neapel.
g) Das Königreich beider Sicilien.
Es begreift die südliche Hälfte des Festlandes Italien,
oder das Königreich Neapel, und die Insel oder das Kö-
nigreich Sizilien. Beide unter einem Regenten vereinigt,
der aus dem Hause Bourbon (span. Linie) abstammt. Der
Name „Königr. beider Sicilien" ist die ältere Benennung.
Der Flächeninhalt beträgt 1,980 □ M.; davon
kommen auf Neapel 1,49v □ M- und auf Sicilien 490.
Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 7,780,000, wovon
6,082,000 auf das Festland und 1,698,000 auf Sicilien
kommen.
Die's taatseinkünfte betragen jährlichen 39,500,000
Gulden; die Staatsschuld lastet mit 206 Mill. Gulden.
Die Kriegsmacht: 30,000 Mann Linientruppen,
worunter auch mehrere Schweizerregimenter gehören (da die
Süditaliäner nicht die besten Soldaten sind). Die See-
macht ist unbedeutend; sie soll aus 3 Linienschiffen, 5 Fre-
gatten, 4 Corvetten und 16 Kanonierbooten bestehen. We-
der Land- noch Seemacht sind im glänzenden Zustande.
A. Das Königreich Neapel.
Lage: Unter 37° 50' bis 42° 27' 15" N. B. und
31 ° 82' bis 36° 28' D. L.
Grenzen: N. W. der Kirchenstaat, nämlich der
Fluß Tronto und die Pontinischen Sümpfe ; S. W. das
Mittelmeer; S. O. das ionische Meer mit dem Busen
von Tarent; N. O. das adriatische Meer.
Der Boden ist fast durchaus fruchtbar, vorzüglich in
der Provinz Terra di Lavoro; nur der Strich von den
Apenninen bis zur See zwischen Manfretonia und Barlet-
ta ist theils Sand, theils Sumpf. Der Anbau läßt Vie-
les zu wünschen übrig, denn man findet noch große Stri-
che des fettesten Landes, die dennoch einer Wüste gleichen.
Das Klima ist äußerst mild; doch auf den Gebirgen
rauh. Im Sommer ist in den tiefern Landstrichen oft die
Hitze, besonders wenn der Sirocco weht, unerträglich. Die
Seeluft mildert die Glut in etwas. Hier ist Schnee selbst
im Winter eine Seltenheit, desto häufiger strömt der Regen
herab. Schon im Januar reift die Erdbeere.
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TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]